Road to Lhasa, von Zogang nach Bangda, 104 km, 890 Höhenmeter
Immer dem Jadefluss entlang, eigentlich eine einfache Übung!
Aber erst einmal heißt es, mit der ersten Espresso-Maschine auf dieser Tour zu kämpfen! „Nimmt Dir schnell!“, rufe ich Georg noch zu, und der erwischt gerade noch den letzten Kaffee, bevor die Maschine mal wieder den Geist aufgibt.
Aber ganz ehrlich: Wenn eine leidlich funktionierende Kaffeemaschine das einzige Problem ist, wer will da schon meckern! Das Wetter zeigt sich weiterhin von der besten Seite, das Tal des tatsächlich jadegrünen Jadeflusses ist traumhaft schön, der Wind kommt von hinten, die Räder laufen wie eine Eins…
Und die Unterkunft in Bangda, unserem Zielort, vor der ich die Gruppe gewarnt hatte, bzw. auf eine einfache Unterkunft vorbereitet hatte, entpuppt sich als saubere Herberge mit Heizung. Und einem netten Restaurant, in dem sich der Hotelbesitzer am Ende unseres Abendessens noch zu uns setzt und mir die Geschichte des Ortes erzählt. Vor 19 Jahren kam er aus Sichuan hierher, es gab keinen Strom, kein fließend Wasser, sein erstes Hotel war ein einfacher Wellblechschuppen mit Außenklo. „Und schau dir das an!“, weist er auf sein Hotel: Vier Stockwerke, blitzsauber, warm, mit Wasser und Heizung. Und vor allen Dingen fast ausgebucht, weil auch die chinesischen Autokarawanen und die drei chinesischen Radler auf der Route 318, die uns seit Tagen begleiten, hier einchecken.
„Könnte auch in Nevada sein“, kommentiert Andreas trocken über den Ort Bangda.
Ein Straßendorf mit zwanzig Hotels, dreißig Restaurants und einem monumentalen Denkmal auf der zentralen, einzigen Kreuzung.
Nicht ganz ohne Charme!