Road to Lhasa 3. Etappe von Shusong nach Deqin, 56.7 km, 1.010 Höhenmeter
In der Nacht kübelt es aus vollen Eimern, am Morgen ist es daher angenehm frisch und für die Höhe (3.200 m) erstaunlich warm. Langsam schälen wir uns aus den in die Jahre gekommenen Betten meines einstigen Lieblingshotels mit organischem Garten, an dem leider ein wenig der Zahn der Zeit nagt. Das Frühstück macht es dann wieder wett: Yakbuttertee, eine Nuance kräftiger als gestern und Baba, sprich Weizenfladenbrot, das als Sandwich mit gezuckertem Yakfeta erstaunlich gut schmeckt.
Der Morgennebel zieht die steilen Hänge hoch, mal ist der Blick ins Tal frei, mal zeigen sich die Berge. Andächtig radeln wir langsam die Serpentinen hoch, bis uns ein mobiler Kaffeestand zu einer Pause zwingt. Exzellenter Espresso Macchiato auf 3.500 Metern Höhe mit Blick ins Tal, wo hat man das schon! (Und wenn ja, sitzt man da kurzärmlich und -hosig ohne zu frieren?)
Mehrere lange Tunnel sparen uns 100 Höhenmeter, trotzdem erreichen wir heute 4.080 Meter (laut Komoot) bzw. 4.160 Meter (laut Komoot bei der Aufzeichnung). Wie auch immer: Die Luft war dünn, und wir scheinen das gut zu vertragen. Von der Passhöhe dann gut 1.200 Höhenmeter Schuss nach unten.
Einchecken vor 14:00 Uhr, Nudelsuppe und dann Freizeit. Derweil entdecken Uli und Andreas den Kawa Karpo (mehr dazu morgen) und unser tibetischen Begleitteam kommt rechtzeitig zum Abendessen an.
Das dann vorzüglich mundet!
Morgen Ruhetag, sprich: 30 Kilometer und 750 Höhenmeter zum „Tempel, der von Weitem geflogen kam“.